Deutsche Sprache - Schwere Sprache


 

Nach jahrelangen zähen Verhandlungen wurde kürzlich die Reform der deutschen Rechtschreibung verabschiedet. Seitdem gehören die Neuauflagen von Lexika und Wörterbüchern zu den Bestsellern auf dem Büchermarkt.
Die Meinungen über Sinn oder Unsinn dieser Reform der Rechtschreibung gehen den Erwartungen entsprechend weit auseinander und spiegeln mehr als deutlich die Uneinigkeit in der Bevölkerung wider. In Schleswig-Holstein haben sich am 27. September 1998 bei einem Volksentscheid 56,4 % der Wähler gegen die Einführung der neuen Regeln ausgesprochen, nur 26 % waren dafür. Die vorrangig betroffenen Schulkinder waren an der Abstimmung nicht beteiligt.
Dies alles ist Grund genug, sich einerseits kritisch mit den Veränderungen auseinanderzusetzen und andererseits anhand möglicher Alternativen zum vorliegenden Reformpaket Konflikten zwischen Gegnern und Befürwortern entgegenzuwirken. An dieser Stelle soll nun eine solche Alternative näher erläutert werden.
Aber Vorsicht: Es könnte sich beim Inhalt dieser Seite um Blödsinn handeln !


Einleitung

Im zusammenwachsenden Europa und einer wirtschaftlich und politisch stark vernetzten Welt gehört die Kommunikation zwischen Menschen zu den zweifellos wichtigsten Aspekten der wirtschaftlichen, politischen und nicht zuletzt auch gesellschaftlichen Stabilität. Deshalb ist die Sprache als primäres Medium der Kommunikation besonders in die Pflicht zu nehmen, dieser schweren Aufgabe gerecht zu werden. Infolgedessen darf die Sprache keinen Status erreichen, in dem sie sich als unantastbares Kulturgut dem Wandel der Zeit widersetzt. Sowohl Rechtschreibung als auch die Grammatik müssen einer Überdenkung und Überarbeitung offenstehen, um die Kommunikation zwischen Menschen verschiedenster Herkunft in zeitgemäßer Form zu ermöglichen. Gleichzeitig wäre es wünschenswert, eine Vereinfachung der Sprache zu erzielen, was ihr eine erheblich breitere Anwendungsbasis böte und ebenso das Erlernen der Sprache simplifizieren würde. Besonders die deutsche Sprache muß sich diesen Aspekten unterwerfen.
Bei der deutschen Rechtschreibung könnte die Abfolge von Veränderungen und Vereinfachungen beginnen mit der Groß- und Kleinschreibung, sich fortsetzen in schrittweiser Überarbeitung bestehender Orthographieregeln und krönend zum Abschluß gebracht werden mit einer kritischen Betrachtung und entscheidenden Rationalisierungsmaßnahmen im Alphabet.
Die Grammatik der deutschen Sprache stellt zweifelsohne einen derart komplexen Bereich dar, daß es schwierig sein wird, auf kurzem Weg mit wenigen Maßnahmen zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen. Dennoch soll an dieser Stelle anhand einiger Vorschläge ein Anfang gemacht werden. Zum Zweck der anschaulichen Beschreibung wird im Folgenden jede gemachte Aussage über mögliche Veränderungen umgehend in die Tat umgesetzt.


Die
Rechtschreibung

Zahlreiche Probleme mit der deutschen Sprache sind auf die Groß- und Kleinschreibung zurückzuführen. Von einigen Ausnahmen abgesehen bauen die Verteidiger dieses sprachlichen Ungetüms auf recht wenigen Argumenten auf. Eine Vernachlässigung der Großbuchstaben, so lautet die Devise, könne zu nicht unerheblichen Mißverständnissen führen, die der Verständigung entgegenliefen. Unter Umständen könnte man sich im Falle der Abschaffung der Großschreibung tatsächlich eine Situation vorstellen, in der dies nicht vorteilhaft wäre. Man stelle sich zum Beispiel einen Fernsehbericht über eine Protestaktion von Greenpeace zur Ölpest an der Nordsee vor, bei dem sich das Augenmerk des Zuschauers auf die erkennbaren Transparente richtet, auf denen der Slogan "helft den notleidenden vögeln !" zu lesen ist. Es handelt sich hierbei wahrlich um eine extrem konstruierte Situation, was der Pro-Seite der Groß- und Kleinschreibung zu denken geben sollte. Ein weiteres Konstrukt könnte ein historischer Bericht über die Handelstätigkeit der Fugger darstellen: "fuggers wagen waren wegen der fuhrleute schneller, denn diese wagen waren wegen anzuvertrauen, die andere scheuen". Für Nachrichtensprecher, die ihren Text noch nicht gelesen haben, sind derartige Sätze ein Alptraum, doch für Historiker ist diese Aussage eine ganz klare Sache. Die Problematik der reinen Kleinschreibung ist aufgrund dieser und auch anderer Beispiele hauptsächlich auf Zweideutigkeiten zurückzuführen. Um der Pro-Seite der Groß- und Kleinschreibung schlußendlich den Wind aus den Segeln zu nehmen, sollen nun als Fortführung der Rechtschreibreform versucht werden, diese Zweideutigkeiten zu beseitigen, was dann die Abschaffung der Großbuchstaben ermöglicht. Dies soll nun geschehen.

der wegfall der großbuchstaben ermöglicht auf heutigen schreibmaschinen und computer-tastaturen die einsparung der umschalt- bzw. shift-taste. ein schritt in die richtige richtung ist dies schon deshalb, weil sich dann sehr schnell ein neuer markt für eingabegeräte mit neuem layout ergibt. diesen markt unterstützen auch weitere maßnahmen, die im folgenden angesprochen werden sollen. ein besonderer leckerbissen für engagierte vordenker in sachen rechtschreibung ist das gebiet der dehnungen und verschärfungen. die ersatzlose streichung von doppelkonsonanten und dehnungsvokalen, von "ß" und anderen beliebten fehlerursachen gehören zum a und o einer intensiven und konsequenten vereinfachung der deutschen rechtschreibung.

mit der eliminirung einer weiteren grosen felerursache neben der gros- und kleinschreibung kan di überarbeitung der deutschen rechtschreibung nun zügig fortgefürt werden. als nächstes könen schritweise verschidene buchstaben, di änlich wi andere klingen, eliminirt werden. dazu gehören zum beispil v, ph und pf, di durch f, und z, tz und sch, di durch s ersetzt werden könen. der forteil diser masname ligt auf der hand (sleswig-holstein aufgepast !): weil damit das alfabet kürser wird, lernen grundsüler ser fil sneler sreiben und lesen, was widerum di stundenpläne sugunsten wichtigerer fächer wi matematik und fysik sowi kunst und gesichte entlasten würde. weitere rationalisirung wird durch den ersas von q, c und ch durch k und den ersas fon j und y durk i möglik. im dan forligenden fal ist das alfabet bereits um einige bukstaben kürser als sufor. alerdings ist der klang der sprage etwas su sarf und kan bei mensen mit feukter aussprake su konflikten füren. abhilfe saft dabei der ersas fon t, th und dt durk d, der ersas fon k durk g, der ersas fon f durg w und der ersas won p durg b. eine besonders weige aussbrage magd die deudse sbrage su einem egden erlebnis und einer der wenigen mid nur 16 bugsdaben im alwabed. dis ales undersdreigd ebenso wi di absawung der grossreibung den wirdsawdligen wordeil: eine angurbelung der wirdsawd auwgrund des erneuerungsbedarws an gombuderdasdaduren isd worbrogramird. di sbrage drägd im grosen und gansen der eurobäisen einigung bei, da der glang holändis und dänis äneld. unsere nagbarn wird das wreuen.

abslisend sur wereinwagung der deudsen ordograwi gan als dübwelgen auw dem i di absawung der umlaude durggesesd werden. aug wen di ubergangsseid sur anbasung an di neue sbrage wilen mensen swer walen wird, gan denog mid sdols won einem ausersd gud gelungenem rewormbaged gesbrogen werden.

gomen wir nun sur uberarbeidung der deudsen gramadig.


di gramadig sdolbersdein numer eins isd seid ieher di seigensesung. insbesondere di werswigden regeln der gomasesung bereiden imer wider swiriggeiden. inwolgedesen gomd di absawung diser ubeldader im suldigdad und sulauwsas ser gelegen. bungde gomas ausruwe- und wrageseigen erleigdern nur in wenigen walen das wersdandnis eines dexdes da nodige bausen beim (wor)lesen durg endsbregende wreiseigen werdeudligd werden gonen dis isd swar mangmal swirig aber aug hir wird sig im lauwe der seid das leben an dise neue siduadion anbasen

inowadiw isd ebenwals der wolgende srid es ged um di goniugadion won werben di endguldig wegwalen mus wer nigd musen sonmal raden wi ein werb goniugiren und ob sdarg oder swag sein aug sonderwormen wi agdiwe und basiwe werbgonuigadion owd nigd nodig sein eigendlig alle werben blod sein aber wegwal leider unmoglig sein

im gleigen ademsug absawung der deglinadion durgsesen gunwdig man nigds sagen won genidiw dadiw agusadiw oder blural ales nominadiw singular sein besonders beisbilsweise bei anwendung won bronom und anders eigenardig word gud sein
weiderhin absawung der genus mens sugude gomen gunwdig man nigds sagen "der" "di" "das" weil ales neudrum sein was nigd heisen das biologi blodsin sein

absawung drenungsregel aug durgsesen weil unsin sein blassbaren mid gud auswulung won seidungsseide endlig moglig sein nimand iemals wersdeen drenungsregel also gud masname weider wigdig und gud sein wegwal regel uber susamensesen word wi su beisbil "rad waren" und "radwaren" oder "sbasiren geen" und "sbasirengeen" gunwdig beides moglig sein

aus roman "1984" masname gomen wegwal sdeigerung won gombaradiw und suberladiw und ersas durg worsilbe "blus" und "dobelblus" einwurung nun wolgen umwandlung "am besden" in "dobelblusgud"

abslus reworm gramadig absawung sasbauregel sein ales erlauben iedes wersdandigungsbroblem selbsd losen musen gomunigadion mens swigen sunemen musen siger gud sein also wur geselsawd sdabilidad


genug iesd deuds sein sbrage einwag
deuds absawen sbrage driwial sein
srid wolgend einwurung hirogliwen vileigd sein

 

 

Beispiele / beisbil

Titel / didel bisherige Schreibung neue ordograwi neu ordograwi gramadig
Es ist alles eitel, Andreas Gryphius (1616-1660) / es isd ales eidel, andreas griwius (1616-1660)
  Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reist jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden:


Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was itzt so pocht und trotzt ist Morgen Asch und Bein
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.


Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?

Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,
Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind't.
Noch will was ewig ist kein einig Mensch betrachten!

 

du sisd, wohin du sisd nur eidelgeid auw erden.
was diser heude baud, reisd jener morgen ein:
wo idsund sdade sden, wird eine wise sein
auw der ein sawersgind wird sbilen mid den herden:


was idsund bragdig blud, sol bald serdreden werden.
was idsd so bogd und drosd isd morgen as und bein
nigds isd, das ewig sei, gein ers, gein marmorsdein.


idsd lagd das glug uns an, bald donern di beswerden.
der hoen daden rum mus wi ein draum wergen.
sol den das sbil der seid, der leigde mens besden?

ag! was isd ales dis, was wir wur gosdlig agden,
als slegde nigdiggeid, als saden, sdaub und wind;
als eine wisenblum, di man nigd widerwind'd.
nog wil was ewig isd gein einig mens bedragden!

musen warden nig nog werdig

Rabe und Fuchs, Aesop (6. Jh.v.Chr.) / rabe und wugs, aesob (6. jh.w.gr.)
  Ein Rabe hatte einen Käse gestohlen, flog damit auf einen Baum und wollte dort seine Beute in Ruhe verzehren. Da es aber der Raben Art ist, beim Essen nicht schweigen zu können, hörte ein vorbeikommender Fuchs den Raben über dem Käse krächzen. Er lief eilig hinzu und begann, den Raben zu loben: »O Rabe, was bist du für ein wunderbarer Vogel! Wenn dein Gesang ebenso schön ist wie dein Gefieder, dann sollte man dich zum König aller Vögel krönen!«

Dem Raben taten diese Schmeicheleien so wohl, daß er seinen Schnabel weit aufsperrte, um dem Fuchs etwas vorzusingen. Dabei entfiel ihm der Käse. Den nahm der Fuchs behend, fraß ihn und lachte über den törichten Raben.

 

ein rabe hade einen gase gesdolen, wlog damid auw einen baum und wolde dord seine beude in rue werseren. da es aber der raben ard isd, beim esen nigd sweigen su gonen, horde ein worbeigomender wugs den raben uber dem gase gragsen. er liw eilig hinsu und began, den raben su loben: »o rabe, was bisd du wur ein wunderbarer wogel! wen dein gesang ebenso son isd wi dein gewider, dan solde man dig sum gonig aler wogel gronen!«

dem raben daden dise smeigeleien so wol, das er seinen snabel weid auwsberde, um dem wugs edwas worsusingen. dabei endwil im der gase. den nam der wugs behend, wras in und lagde uber den dorigden raben.
 
Faust - Der Tragödie erster Teil, Verse 3424 - 3458 (Die Gretchenfrage), Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
/ wausd - der dragodie ersder deil, werse 3424 - 3458 (di gredgenwrage), iohan wolwgang won goede (1749-1832)
 

MARGARETE:
Doch ohne Verlangen.

Zur Messe, zur Beichte bist du lange nicht  gegangen.
Glaubst du an Gott?
FAUST:
Mein Liebchen, wer darf sagen: Ich glaub an Gott?
Magst Priester oder Weise fragen,
Und ihre Antwort scheint nur Spott
Über den Frager zu sein.
MARGARETE:
So glaubst du nicht?
FAUST:
Mißhör mich nicht, du holdes Angesicht!
Wer darf ihn nennen?
Und wer bekennen:
»Ich glaub ihn!«?
Wer empfinden,
Und sich unterwinden
Zu sagen: »Ich glaub ihn nicht!«?
Der Allumfasser,
Der Allerhalter,
Faßt und erhält er nicht
Dich, mich, sich selbst?
Wölbt sich der Himmel nicht da droben?
Liegt die Erde nicht hier unten fest?
Und steigen freundlich blickend
Ewige Sterne nicht herauf?
Schau ich nicht Aug in Auge dir,
Und drängt nicht alles
Nach Haupt und Herzen dir,
Und webt in ewigem Geheimnis
Unsichtbar sichtbar neben dir?
Erfüll davon dein Herz, so groß es ist,
Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist,
Nenn es dann, wie du willst,
Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott
Ich habe keinen Namen
Dafür! Gefühl ist alles;
Name ist Schall und Rauch,
Umnebelnd Himmelsglut.

 

margarede:
dog one werlangen.

sur mese, sur beigde bisd du lange nigd gegangen.
glaubsd du an god?
wausd:
mein libgen, wer darw sagen: ig glaub an god?
magsd brisder oder weise wragen,
und ire andword seind nur sbod
uber den wrager su sein.
margarede:
so glaubsd du nigd?
wausd:
mishor mig nigd, du holdes angesigd!
wer darw ihn nenen?
und wer begenen:
»ig glaub in!«?
wer emwinden,
und sig underwinden
su sagen: »ig glaub in nigd!«?
der alumwaser,
der alerhalder,
wasd und erhaid er nigd
dig, mig, sig selbsd?
wolbd sig der himel nigd da droben?
liegd di erde nigd hir unden wesd?
und sdeigen wreundlig bligend
ewige sderne nigd herauw?
sau ig nigd aug in auge dir,
und drangd nigd ales
nag haubd und hersen dir,
und webd in ewigem geheimnis
unsigdbar sigdbar neben dir?
erwul dawon dein hers, so gros es isd,
und wen du gans in dem gewule selig bisd,
nen es dan, wi du wilsd,
nen's glug! hers! libe! god
ig habe geinen namen
dawur! gewul isd ales;
name isd sal und raug,
umnebelnd himelsglud.
 
An meine Taschenuhr,  Christian Morgenstern (1871-1914) / an meine dasenur, grisdian morgensdern (1871-1914)
  Du schlimme Uhr, du gehst mir viel zu schnell;
und doch - dich schauend, sah ich selber hell.
Unschuldig Räderwerk, was schalt ich dich?
Ich geh zu langsam, ach zu langsam - ich.
du slime ur, du gesd mir wil su snel;
und dog - dig sauend, sa ig selber hel.
unsuldig raderwerg, was sald igh dig?
ig ge su langsam, ag su langsam - ig.
 

 


gasdebug ned eindragen du winden ig mein wen

 

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Bruno Gnörich
19. August 2001